Elsbeth durfte als Kind nicht weinen. Heute hat sie einen steifen, schmerzenden Nacken. Bruno hat sich bei einem Autounfall ein Bein gebrochen. Nach der Genesung blieben die Schmerzen. Nachdem Laura ihre Kündigung erhalten hat, bekam sie Kreuz-Schmerzen und kann nicht aufrecht gehen.

Erleben wir etwas, dem wir nicht gewachsen sind, verdrängen wir es. Die unterdrückten Gefühle können sich verkörpern: Wir speichern sie in unserer Muskulatur. So entstehen chronische Verspannungen, welche unsere Beweglichkeit einschränken und schmerzen.

Mit der Körperarbeit nach Marion Rosen kommen wir in Kontakt mit diesen festgehaltenen Erlebnissen und Empfindungen. Die achtsame Berührung ermöglicht eine Hinwendung zu dem, was war und ist. Das kann Entspannung ermöglichen und öffnet so den Weg zu einer natürlichen und schmerzfreien Körperhaltung.

„Mein Fuss tastet sich vorsichtig einen Schritt weiter. Eine Hand wird mir gereicht, um mich ist es düster. Ich stehe vor einer tiefen Schlucht, deren Ende ich nicht erkennen kann.“

Die Körperarbeit nach Marion Rosen ist für Klienten eine Entdeckungsreise in das unbekannte Eigene. Die Praktizierende ist dabei die Wegbereiterin: Die annehmende Person liegt auf dem Behandlungstisch, und die Rosen–Therapeutin erforscht mit lauschenden Händen angespannte Muskeln. Durch die Berührung tauchen im Klienten Empfindungen auf, Bilder entstehen. Über das, was erlebt wird, darf gesprochen werden. Die Praktizierende begleitet mit ihrer Präsenz und teilt ihre Beobachtungen. Dem was ist, wird Raum gegeben.

Laura hat einen anderen Beruf ergriffen. Sie weiss jetzt,wofür sie sich einsetzen will. Bruno hat erkannt, dass der Unfall nicht nur seinen Körper verletzt, sondern seine Seele erschüttert hat, und Elsbeth darf endlich weinen.